Mehr als ein halbes Dutzend

(hk). Die Favoritenrolle mit Leben füllt der SV Werl-Aspe II aus, der das Gastspiel beim TSV Schötmar II nach einer überzeugenden Darbietung mit 7:0 für sich entscheiden kann. Die Devise vor dem Duell am Lohfeld klingt plausibel: „Wir haben uns vorgenommen, die guten Dinge aus dem Spiel gegen Holzhausen/Sylbach mitzunehmen und wollten wieder ein sehr gutes Spiel abliefern“, berichtet der Asper Co-Trainer Andreas Hennemeier im Gespräch mit Lippe-Kick. So erinnert er sich doch liebend gerne an den überzeugenden jüngsten 2:0-Erfolg über die TSG Holzhausen/Sylbach zurück. 

Mit dem Startschuss in diese Partie dominieren die Gäste die Szenerie. Der Tabellenvorletzte ist tief gestaffelt, möchte über Umschaltaktionen den eigenen Erfolg erzielen. Die Männer von Chef-Trainer Salvatore Völkel sind sicher im Kombinationsspiel, sind daran interessiert, über Ballpassagen die Lücken im gegnerischen Abwehrdickicht zu erkennen, dann sinnvoll zu nutzen. 

Neun Minuten sind von der Uhr, als der Aktivposten Julian Hennemeier mit einem weiten Chip-Ball seine Angreifer in Position bringen möchte. Der TSV II-Verteidiger Burhan Saka (Bild links) gelangt unglücklich mit dem Schädel an das Spielgerät, überwindet somit seinen eigenen Fänger. Hennemeier ist erleichtert: „Da hatten wir unseren schnellen Führungstreffer, auf den wir weiter aufbauen wollten“, läuft bis dato doch alles nach Plan für den Favoriten. 

  Nach dem Eigentor wird es klarer 

  Auch nach dem erhofften Traumstart ergibt sich ein gleiches Bild. Die Hausherren legen zunächst ihren klaren Fokus darauf, die eigene Abwehr zu stabilisieren, minimieren dadurch das Risiko. Die Werl-Asper laufen weiterhin munter an, belohnen sich nach 13 Minuten mit dem 2:0. Alexander Gumin dribbelt sich nach einem beachtlichen Alleingang zuvor in den gegnerischen Strafraum hinein, wird dann dort unsanft zu Fall gebracht. 

Nihat Durmaz fasst sich ein Herz, verwandelt den Elfmeter eiskalt zum 2:0. „Auf der Führung ruhten wir uns nicht aus und wollten weiter nachlegen“, verrät Hennemeier. Er spricht diesbezüglich nicht die Unwahrheit, denn 20 Minuten sind von der Uhr, da stellt Alexander Pape bereits auf 3:0. Er vollendet seinen Doppelpack, als er gerade einmal acht Zeigerumdrehungen später auf 4:0 erhöht, was zugleich auch der Halbzeitstand ist. 

  Fernschüsse lassen es deutlich werden 

 Hennemeier liefert bei Lippe-Kick einen Einblick in die Kabinenpredigt: „In der Halbzeitpause haben wir uns vorgenommen, nicht nachzulassen und weiterhin ein konzentriertes Spiel abzuliefern.“ Gerne aus der Entfernung probiert es der schussgewaltige Julian Hennemeier. Wie etwa auch nach 51 Minuten, als er per Fernschuss zum 5:0 erfolgreich ist. 

Wenige Augenblicke folgend liegt ebenfalls in der Entfernung die einzige Wahrheit, als nämlich Niklas Weber aus der Distanz den schönsten Treffer in diesem Spiel markiert. „Wir spielten weiterhin souverän auf und verteidigten die Konter von Schötmar II sauber weg“, schwärmt Andreas Hennemeier. Um zugleich zu monieren, dass Fahrlässigkeit ein wenig populärer Begleiter im Umgang mit den Torchancen an diesem Tage ist. Luca Danijel Emmerich zeigt immerhin die gewünschte Coolness beim Torabschluss, als er in der 78. Minute den 7:0-Endstand erzielt. 

 Schötmar II kommt über Ansätze nicht hinaus 

 Keineswegs überrascht fühlt sich der TSV Schötmar II-Kapitän Ersan Dargecit nach dieser deutlichen Heim-Niederlage. „Wir haben mit einem starken Gegner gerechnet und genauso war es auch.“ So haben die Hausherren in der Frühphase der Begegnung mit einer kompakten Abwehrreihe überzeugt, haben die Räume somit geschickt schließen können. Nach dem besagten Eigentor wird die Deckung allerdings immer poröser, weshalb diese Vielzahl an Gegentoren fällt. 

Ein paar Ansätze hatten wir zwar offensiv, aber nennenswerte Torchancen hatten wir nicht wirklich“, gibt es von Ersan Dargecit aus zu sagen. Dem Nachbarverein bescheinigt er, über die vollständige Spielzeit das Spielgeschehen dominiert zu haben. Zugleich einräumend: „Wir hätten mit ein paar Fehlern weniger maximal nur die Höhe der Niederlage verhindern können.“ Auch er möchte an der Berechtigung von diesem Sieg überhaupt nicht rütteln: „Der Sieg geht ganz klar an Werl-Aspe II.“ Zugleich gibt er sich absolut davon überzeugt: „Wenn sie kontinuierlich so weiterspielen, denke ich, dass der Aufstieg nicht verhinderbar ist.“ Mit dieser Aussage könnte er verbal ins Schwarze treffen. SV Werl-Aspe II-Co-Trainer Andreas Hennemeier (Bild rechts) bilanziert abschließend gegenüber Lippe-Kick: „Insgesamt war es ein faires Spiel gegen den TSV Schötmar II. Wir stellten frühzeitig die Weichen auf Sieg und ließen hinten wenig anbrennen.“ 

 Fazit: Bei diesem Ergebnis sollte es primär nicht darum gehen, ob es verdient ist. Dies ist es ohne einen, ohne jeden Zweifel, sogar in dieser unglaublichen Höhe. Mit mehr Entschlossenheit wäre sogar ein höherer Sieg keine Utopie gewesen. 

Tore: 
0:1 Burhan Saka (per Eigentor; 9. Min.) 
0:2 Nihat Durmaz (per Elfmeter; 13. Min.) 
0:3 Alexander Pape (20. Min.) 
0:4 Alexander Pape (28. Min.) 
0:5 Julian Hennemeier (51. Min.) 
0:6 Niklas Weber (53. Min.) 
0:7 Luca Danjel Emmerich (78. Min.)