VFL Lieme – SV Werl-Aspe III 3:2 (2:1)
Mittwoch, 24. April 2024
Torschütze: 2x Sascha Döller
Ein vorgezogenes Spiel kennt man nur sehr selten. Lieme hatte bereits vor einigen Wochen um die Verlegung gebeten. Da ein Flutlichtspiel immer seinen Charme hat und die ungewohnte Anstoßzeit (15 Uhr) auf einem Sonntag auch nicht die beliebteste für uns ist, haben wir nicht lange überlegen müssen. Dennoch sind Wochenspieltage natürlich bei Schichtarbeitern und auch aus diversen anderen Gründen immer ein Problem in der Kadergestaltung. Da wir uns länger auf diesen Abend vorbereiten konnten und es zudem auf unseren Trainingsabend viel, war die Bank gefüllt und die passende Einstellung war gefordert. Nach der desolaten zweiten Hälfte am Sonntag gegen Hörstmar/Leese, wollte das Trainergespann um Thommy und Lexi eine Widergutmachung sehen. Mit breitem Kader und Kampfeslust reisten wir nach Lieme. Kurz vor der Abreise, ließ der Himmel noch einmal alles aus den Wolken niederfallen, was er zu bieten hatte. Nach wenigen Minuten war aber alles vorbei und die Sonne kam wieder hervor. Da der Tag bereits einiges an Regen hat niederrieseln lassen, stand die Frage nach dem Platz wieder im Raum. Wird man überhaupt auf das Naturgrün auflaufen können? Wie sieht der Platz aus? Bereits seit Beginn der Woche war die Platzfrage ein großes Fragezeichen. Lemgo hatte wohl alle Rasenplätze gesperrt, doch eine Platzbegehung hat für Lieme ein „go“ gebracht. Doch nach dem Platzregen? Mal schauen. Angekommen in Lieme und die ersten Begehungen auf dem Platz ließen wenig Gutes erahnen. Beide Mannschaften wollten aber auflaufen. Nach Begutachtung vom Schiedsrichter und auch Abstimmung mit den Mannschaften sollte es aber dann doch starten.
Beide Mannschaften zeigten direkt von Anfang an, das sie nichts herschenken wollen. Beide Teams waren präsent auf dem Platz und spielten Offensiv. Wir konnten dem Trainerteam direkt zeigen, dass wir den Ausrutscher vom letzten Spiel schnell vergessen machen wollten. Wir ackerten um jeden Ball, suchten die Zweikämpfe und fassten unseren Mut zusammen für Offensivaktionen. Gute Ansätze konnten wir zeigen und den Gastgeber etwas in Bedrängnis bringen. Zwingend wollte aber noch nichts herausspringen. Es fehlte meist im letzten Drittel die Genauigkeit. Brandgefährlich wurde es meist, wenn wir einen unnötigen Ballverlust hatten, denn Lieme schaltete schnell um und nutzte den aufgetanen Raum. Aber unsere Defensive war wach und suchte den Körperkontakt. Ganz brenzlig wurde es dann durch einen Konter. Wir verlieren einen Zweikampf am Liemer 16er. Den Konter spielt Lieme schnell bis in die Spitze. Der herauseilende Kai Kassner versucht den Ball zu klären, doch der Ball stolpert wieder vor die Füße der Liemer. Der Abschluss kann aber noch vor der Linie von Seyyid gerettet werden. Doch die Freude über diese Vereitelung verflog schnell. Denn die resultierende Ecke klärten wir ins Zentrum, setzten jedoch nicht nach, so dass der Liemer Zeit hatte sich in Position zu bringen und erfolgreich abschloss. Wir erhöhten noch einmal das Tempo und konnten kurze Zeit später nach einem Freistoß den Ausgleich erzielen. Marcel haute zwar über den Ball drüber, aber am zweiten Pfosten Stand Sascha goldrichtig und konnte den Ball über die Linie köpfen. Mit Mut und Willen agierten wir in die Offensive, aber es fehlte häufig der letzte ankommende Ball für den Abschluss. Leider verteilten wir weiter Einladungen und sogar direkt ein Geschenk. Kai und Lincoln versuchten auf der rechten Seite den Klein-Klein-Spielaufbau, verlieren den Ball und die Innenverteidigung war aufgerückt und hatte einen Liemer aus dem Blick verloren. Dieser nahm den Pass seines Kollegen dankend an und netzte zur erneuten Führung ein. Mit diesem bitteren, aber knappen Rückstand ging es in die Kabine.
Nach dem Pausentee und einer weiteren Bewässerung des Platzes ging es in die zweite Hälfte. Der Platz war nun wieder deutlich tiefer. Das kräftezehrende Spiel ging also weiter. Beide Teams drängten auf den nächsten Treffer. Lieme etwas sicherer im Spielaufbau. Bei uns vielleicht etwas holprig, dafür aber mit viel Willen und Engagement. Die Defensivreihe stand gut und wusste die Gegenstöße zu vereiteln. Wären da nicht diese Geschenke. Andi erobert sich den lang geschlagenen Ball fast an unserer Ecke. Er will Kai den Ball zuspielen, doch dosiert den Pass zu schwach. Lieme nimmt dies dankend an und kann so auf 3:1 erhöhen. Zwei Tore Rückstand, bei diesen Platzverhältnissen und dann auch noch mit der kräftezehrenden Spielweise, bedeutete ein hartes Stück Arbeit. Es war aber noch genügend Zeit auf der Uhr, so dass wir nicht aufgaben. Wir warfen alles in den Ring. Wir drängten den Gastgeber weit in die eigene Hälfte. Es haperte aber immer wieder mit dem letzten Ball. Lieme kam nur zu seltenen Entlastungsangriffen. Erst kurz vor Schluss gelang Sascha der Anschlusstreffer. Entsprechend hitzig wurden die letzten Minuten. In der Nachspielzeit musste Lukas frühzeitig mit der Ampelkarte duschen gehen.
Lieme freut sich über die drei Punkte, wir sind traurig, dass wir nicht mindestens den verdienten Punkt für ein Unentschieden mitnehmen konnten. Das Trainergespann zollte dem Team großen Respekt für die starke Leistung und bedankt sich für die Widergutmachung. Die Geschenke zu den Toren hätten nicht sein dürfen, können passieren. Die Einstellung und der Einsatz hat gepasst. In einigen Situationen sind wir aber noch etwas grün hinter den Ohren. Auch das Ausspielen und erarbeiten zwingender Torchancen müssen wir noch perfektionieren, dann klappt es auch mit den gewünschten Punkten. So bleibt die Erfahrung und der Wille es im nächsten Spiel besser zu machen. Unsere Trainingseinheiten werden wir nun nutzen um wieder auf den Weg des Erfolges einzukehren. Es stehen zwar vermeidliche leichte Gegner (Lieme II, St. Pauli 9er, BS II) n den kommenden Wochen auf unserem Programm, aber auch diese dürfen wir nicht zu leicht nehmen. Hier müssen wir ebenso mit Kampf und Einsatzwille die gesamte Spielzeit bestreiten.
An dieser Stelle danken wir auch unseren Unterstützern